Die Krise ist ein omnipr?sentes Ph?nomen in unserer Gesellschaft. Was eine Krise jedoch grundlegend charakterisiert wurde von der Forschung bislang nur unzureichend ermittelt. Dieser L?cke nimmt sich das Buch an. Die Sichtweise der Rhetorik als Erforschung strategischer Kommunikationsprozesse ist daf?r eine hilfreiche Ausgangslage: Zeitgleich existieren ganz unterschiedliche Krisenauffassungen. Wir m?ssen daher stets beachten, wer wann von einer Krise spricht. Eine gro? angelegte Korpusanalyse der Parteiprogramme in der BRD von 1949 bis 2017 erm?glicht den Krisen-Topos unter Beachtung unterschiedlicher ideologisch motivierter Perspektiven n?her zu beleuchten. Die Krise ist ein argumentativer Joker mit dem sich politische Reformen begr?nden lassen, eigene Verdienste gelobt werden k?nnen und die Vers?umnisse des politischen Gegners angeprangert werden k?nnen. Mithilfe des Krisen-Topos decken die Parteien vermeintlich lang versch?ttete Missst?nde auf und rufen zu Wandel und Neuausrichtung auf. Die Ergebnisse der Analyse k?nnen sowohl genutzt werden, um Krisendiskurse zuk?nftig besser zu verstehen als auch um sie aktiv mitzugestalten.