Die heutige Erforschung der nordgermanischen Mythologie und Religion h?ngt wesentlich von den schriftlichen Hinterlassenschaften des isl?ndischen Gelehrten und Politikers Snorri Sturluson (1178 79-1241) ab. In rund 200 Jahren hat sich diese Forschung in vielf?ltiger Form entfaltet, in den letzten Jahrzehnten zunehmend aber auch kanonische Anspr?che erhoben. Zugleich werden in der Forschungsdebatte teils diametrale Positionen vertreten.Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel einer konstruktiven Neuorientierung in dieser Debatte. Dies erfordert zum einen die kritische Auseinandersetzung mit einer komplexen Fach- und Forschungsgeschichte. Zum anderen wird f?r einen gleicherma?en text- wie kontextbewussten methodischen Zugang in der Altnordistik pl? Eine gegenstandsspezifische, individuell problemorientierte Herangehensweise in der Untersuchung mittelalterlicher Literaturen wird k?nftig in st?rkerem Ma?e gefordert sein.Die vorliegende Arbeit umfasst eine kritische Diskussion hochmittelalterlicher Diskurse sowie eine detaillierte Auseinandersetzung mit den ?berlieferten Fassungen von Snorris Werk auf Grundlage einer lexematischen Analyse. Sie versteht sich dabei als Diskussionsangebot und Impulsgeber in einem interdisziplin?ren Forschungsbereich.