BOOKS - Dance on the Razor's Edge: Crime and Punishment in the Nazi Ghettos (German a...
Dance on the Razor
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Dance on the Razor's Edge: Crime and Punishment in the Nazi Ghettos (German and European Studies)
Author: Svenja Bethke
Year: February 11, 2021
Format: PDF
File size: PDF 2.8 MB
Language: English

>>Kriminalitat<< und >>Recht<< in nationalsozialistischen Ghettos - ein Thema, das auf den ersten Blick vielleicht verblufft, sah man doch das Leben der von den Deutschen verfolgten und schliesslich mehrheitlich ermordeten Juden Europas eher in einem rechtsfreien Raum der absoluten Willkur angesiedelt, der alle Rechtsvorstellungen ad absurdum fuhrte. Und doch entwickelte sich in den Ghettos eine eigene Rechtssphare. Die Deutschen erzwangen oft unmittelbar nach der Besetzung die Einrichtung von sogenannten Judenraten. Ihnen wurde in den Ghettos die Aufgabe zugewiesen, die antijudischen Massnahmen zu verkunden und zu vollziehen, die Umsetzung der von den Deutschen aufgestellten Forderungen nach Wertgegenstanden und Arbeitskraften zu organisieren und letztlich den Massenmord reibungsloser zu ermoglichen. Die Judenrate entwickelten neue Definitionen von Kriminalitat und Recht, die sie mit Hilfe der judischen Polizei, von Gerichten und Gefangnissen im Ghetto durchzusetzen versuchten. Stets ging es dabei um Handlungen, die als Gefahr fur die Ghettogemeinschaft eingeordnet wurden. Neben Schmuggel gab es Delikte wie >>illegale Susswarenproduktion<<, das Falschen von Lebensmittelkarten, sexuellen Missbrauch und ghettointerne Morde. Svenja Bethke zeichnet ein vielschichtiges Bild der Ghettogemeinschaft, bei der es sich - entgegen haufigen Uberlieferungen - nicht einfach um eine solidarische Opfergemeinschaft gehandelt hat, die als Kollektiv ums Uberleben kampft.Am Beispiel der Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna beschreibt Svenja Bethke, auf welche Weise die judischen Instanzen bemuht waren, das Recht als Instrument des Schutzes der Gemeinschaft und der Aufrechterhaltung einer internen Moral einzusetzen. Sie schildert die tragische Chancenlosigkeit und den letztlich aussichtslosen Versuch einer Anpassung an erzwungene Lebensverhaltnisse.

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